Ein Motorradfahrer stürzt ins Wasser. Wie lange kann er sich in voller Montur über Wasser halten? Die Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern stellt Unfallszenen im Silobad nach, um richtiges Verhalten zu erproben.
Mit Helm und im blauen Motorradanzug versucht sich Volker Kinast über Wasser zu halten. Noch klappt es. Am Beckenrand ruft ihm Arthur Möller Zeiten zu. Bald wird es anstrengend, Kinasts Kleidung saugt sich mit Wasser voll. Die Kälte macht ihm zu schaffen. Nach zwei Minuten ist es genug, er steigt aus dem Becken. Dort erwarten ihn Sanitäter mit einer Wärmedecke; Arthur Möller winkt ihn zur Waage. Zehn Kilo schwerer als vor dem Sprung ins Becken – durch die nassen Kleidungsstücke.
Kinast und Möller testeten im Silobad, wie lange sich ein Motorradfahrer, nachdem er ins Wasser gestürzt ist, in voller Montur durchschnittlich an der Oberfläche halten kann. Arthur Möller ist Vorsitzender der Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern. Seit fast dreißig Jahren stellt er Unfallsituationen nach.
Er hat schon Autos angezündet und getestet wie lange er noch mit dem brennenden Wagen fahren kann. Mit diesen Untersuchungen möchte Möller herausfinden, wie sich Unfallbeteiligte in kritischen Situationen am besten verhalten. Wie repräsentativ seine Untersuchungen sind, ist dabei nicht sicher. Aufmerksamkeit für seine Stiftung, die sich auch für mehr Besonnenheit im Straßenverkehr einsetzt, bringen sie in jedem Fall.
Blaue Hände von der Kälte
Ins Schwimmbecken im Silobad sprangen neben dem Motorradfahrer auch ein Feuerwehrmann mit Sauerstoffgerät, ein Eishockeyspieler in Schlittschuhen und ein Angler in Gummihosen. Bei herbstlichen zehn Grad Lufttemperatur nicht unbedingt ein Vergnügen.
Feuerwehrmann Rolf Zöller ging mit seinem Anzug samt Sauerstoffgerät baden. Zunächst hielt er sich gut, dann aber saugte sich sein Anzug rasch voll und das Atmen durch das Sauerstoffgerät fiel ihm immer schwerer. Nach rund einer Minute brach Zöller ab. Dunkelblau von der Kälte waren seine Hände, als er auf die Waage stieg. Auch sein Feuerwehranzug hat sich ordentlich mit Wasser vollgesogen. Zöller scherzte: „Das dauert sicher einige Stunden bis der Anzug trocken ist, dabei habe ich heute noch Nachtschicht.“
Der Eishockeyspieler Ville Kärkäs von den Löwen Frankfurt blieb trotz Helm, Brustpanzer und Schlittschuhen zwei Minuten im Wasser. „Der Brustpanzer gab mir Auftrieb“, sagte er. Auch der Angler Marc Listmann schaffte gut zwei Minuten trotz der 17 Kilo Wasser in Gummihose und Stiefeln. „Lungen voll Luft saugen und Rückenschwimmen, so hält man am längsten durch“, lautete Arthur Möllers Fazit Quelle: Frankfurter Rundschau vom 29.10.2015 Seite10
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VvV, Bonameser Str. 5, 60433 Frankfurt/M ehrenamtl. Vorstandsvors. Dipl.Ing. A. Möller mobil: 0171 8017765
Internetseite: www.stiftung-vvv.de e-mail: info@stiftung-vvv.de Not – Schwimm – Versuch am 28.10.15 im Freibad Silo-Bad F-Höchst Lufttemperatur: 10° C Wassertemperatur: 12° C
Initiator: Dipl.Ing. Arthur Möller Kfz-Sachv./Verk.-Si.-Ing. Bonameser Str. 5, Tel. 069-5222525, 60433 Frankfurt-M. Hy 0171-8017765, e-mail: info@stiftung-VvV.de
Akteure: als:
Motorradfahrer: Volker Kinast Hy 0171-4725864 50 J. 2. Vorsitzender: VvV Berufsschullehrer an der Heinr.Kleger-Schule für Kfz-Technik in Frankfurt/Main
Feuerwehrmann: Rolf Zöller Hy 0173-1620375 50 J. Rettungsspezialist bei einer großen städt. Berufsfeuerwehr
Eishockeyspieler: Ville Kärkäs Hy 069-20018217 17 J. Schüler/Student Nachwuchs Frankfurter Löwen e.V.
Angler m. Wathose: Marc Listmann 25 J. Rettungsschwimmer + Bademeister, erreichbar über Fr. Schrank, Leiterin Silo-Bad, T. 069-271089 bis 14.00 h
Polizist Die Polizei, Ffm., hatte kurzfristig abgesagt, wird vielleicht nachgeholt.
Messergebnisse: siehe Presseartikel vom 29.10.15 NP Seite 15 + FR Seite F 10 + FAZ Seite 35 aus Not-Schwimmversuch am 28.10.15 im SILO-Bad Ffm.-Höchst
Fall 1: Wenn ein 50-jähriges Feuerwehrmann – 135 kg trocken + 15 kg Wasser = 150 kg schwer – in voller Montur + Sauerstoffflasche u. Atemschutzausrüstung in`s Wasser stürzt - kaltes Schwimmbecken 12° C -:
Kann er sich etwa 100 Sek. im Wasser über Wasser halten und dabei 30 m = 0,3 m/Sek. zurücklegen auf dem Rücken schwimmend.
Fall 2: Wenn ein 50-jähriger Motorradfahrer in voller Montur in 12° C kaltes Wasser stürzt ……. und dabei wird er 10 kg schwerer von 75 kg auf 85 kg: Kann er etwa auf dem Rücken schwimmend 200 Sek. rückwärts schwimmen und dabei 0,4 m/Sek., also 80 m, zurücklegen.
Fall 3: Wenn ein 17-jähriger Eishockeyspieler in voller Montur in 12° C kaltes Wasser einbricht …. dabei wird er auch 10 kg schwerer (v. 83 kg auf 93 kg): Kann er, auf dem Rücken schwimmend, ebenfalls 200 Sek. schwimmen und dabei 0,4 m/Sek., als 0,80 m zurücklegen.
Durchgeführte Notschwimmversuche am 28. Okt. 2015 im SILO – Freibad in Ffm.-Höchst/Liederbach
Wir bedanken uns für die kostenlose Unterstützung bei
- Stadt Frankfurt/M. OB H. Feldmann Stadtrat, Herrn Frank
- Presse u. InfoAmt Frau Brechel - Städt. Bäderbetriebe Herrn Müller, Herrn Nauheimer, Frau Schrank
- bei der örtl. DLRG Rettungsschwimmer
- beim örtl. ASB Rettungssanitäter
- bei der Presse HR-Hessen.de, RTL, F.A.Z., F-Rundschau, F-Neue Presse, Danke für die schönen Berichte.
- Angler e.V. Nied Herr Diehl, Herr Malorny
- und den Mitarbeitern von Frau Schrank vor Ort – SILO-Bad
und nicht zuletzt bei den 4 mutigen Männern „als Unfallopfer“ Herrn Kinast, Herrn Zöller, Herrn Listmann, Herrn Kärkässiehe Gruppenfoto – Alle Mitwirkenden/ehrenamtlichen Helfer haben am 28.10.15 einen stattlichen Beitrag zurErhaltung der Volksgesundheitgeleistet.
gez. Arthur Möller, 1. Vors. des VvVs
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