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 Unfallforschung Ertrinken auf Probe
 
 In voller Montur lassen sich ein Feuerwehrmann, ein Motorradfahrer, ein Eishockeyspieler und ein Angler in zwölf Grad kaltes Wasser fallen. Alles im Dienst der Forschung.
 
 29.10.2015, von Ariane Dreisbach, Frankfurt
 
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 Feuerwehrmann Rolf Zöller hat eine Überlebenszeit von 50 Sekunden. Er ist bei einem Einsatz in zwölf Grad kaltes Wasser gefallen, mit Anzug, Atemschutzgerät und Helm. Er schwimmt. Aber wie lange noch? Um das herauszufinden, hat die Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern im Freibad Silobad in Unterliederbach Unglücksfälle nachgestellt. Feuerwehrmann Zöller, außerdem ein Motorradfahrer, ein Eishockeyspieler und ein Angler ließen sich in Montur ins Wasser fallen und probierten aus, wie weit sie schwimmen und wie lange sie nicht untergehen.
 
 Beruhigung für den Ernstfall
 
 Samt Ausrüstung bringt Zöller 135 Kilogramm auf die Waage. Knapp 50 Sekunden kann er sich strampelnd über Wasser halten. Beim Schwimmen danach rudert er, auf dem Rücken treibend, mit den Armen vorwärts. Aber nach zehn Metern saugt sich der Anzug voll, Zöller schafft gerade noch vier Meter – und wieder 50 Sekunden.
 
 „Es war ein komisches Gefühl“, sagt der 50 Jahre alte Feuerwehrmann über den Test, für den er sich seitlich vom Beckenrand ins Wasser hat fallen lassen. Am Anfang hatte er Auftrieb wegen der Luft in der Kleidung. „Aber an einem gewissen Punkt kam schlagartig das Wasser durch, und ich wurde schwer wie ein Stein.“ Kurz nachdem er sich aus dem Becken gezogen hatte, wog Zöller 150 Kilo, 15 mehr als zuvor, obwohl da schon Bäche aus der Jacke gestürzt waren. „Es ist beruhigend zu wissen, dass man im Ernstfall keine Angst haben muss, gleich unterzugehen“, sagt Zöller. Auch wenn er ins Wasser falle, habe er eine Überlebenschance. „Da muss ich nicht gleich Panik kriegen.“
 
 Manchmal ist die Kälte das größte Problem
 
 Solche Unfälle simuliere er nur ein einziges Mal, sagt Arthur Möller, Vorsitzender der Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern. Denn die Ergebnisse seien nicht nur für seine Arbeit, sondern für alle gedacht, um Todesfälle zu verhindern. Wissen sei wichtig. „Denn normalerweise fallen die Leute bei einem Unfall ins Wasser, bekommen einen Schock, schnappen nach Luft, atmen das Wasser ein und sterben.“ Bei dem Versuch gestern schaffen die Teilnehmer zwischen 50 Sekunden und zwei Minuten, dann verlässt sie die Kraft.
 
 Für Ville Kärkäs, der beim Nachwuchs der Frankfurter Löwen Eishockey spielt, ist die Kälte des Wassers das größte Problem. Mit Schulterpolstern, Handschuhen, Helm und Schlittschuhen wiegt er 84 Kilogramm, vier mehr als sonst, nass später sogar 93. Trotzdem kann sich der Siebzehnjährige locker eine Minute über Wasser halten, danach schwimmt er noch 50 Meter. Nur die Arme seien ihm ein bisschen schwer geworden, weil sich die Handschuhe vollgesogen hätten. Aber meistens habe er ja Eis unter den Kufen – und kein Wasser.
 Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.10.2015 Seite 35
 
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 VvV, Bonameser Str. 5, 60433 Frankfurt/M                                         ehrenamtl. Vorstandsvors. Dipl.Ing. A. Möller
 mobil: 0171 8017765
 
 Internetseite:
 www.stiftung-vvv.de
 e-mail: info@stiftung-vvv.de	Not – Schwimm – Versuch am 28.10.15
 im Freibad
 Silo-Bad F-Höchst
 Lufttemperatur:       10° C
 Wassertemperatur:   12° C
 
 
 Initiator:               Dipl.Ing. Arthur Möller Kfz-Sachv./Verk.-Si.-Ing.
 Bonameser Str. 5, Tel. 069-5222525, 60433 Frankfurt-M.
 Hy 0171-8017765, e-mail: info@stiftung-VvV.de
 
 Akteure: als:
 
 Motorradfahrer:                 Volker Kinast    Hy 0171-4725864
 50 J.                  2. Vorsitzender: VvV
 Berufsschullehrer an der Heinr.Kleger-Schule
 für Kfz-Technik in Frankfurt/Main
 
 Feuerwehrmann:                 Rolf Zöller    Hy 0173-1620375
 50 J.                  Rettungsspezialist bei einer großen städt. Berufsfeuerwehr
 
 Eishockeyspieler:                Ville Kärkäs    Hy 069-20018217
 17 J.                  Schüler/Student
 Nachwuchs Frankfurter Löwen e.V.
 
 Angler m. Wathose:             Marc Listmann
 25 J.                  Rettungsschwimmer + Bademeister, erreichbar über Fr. Schrank,
 Leiterin Silo-Bad, T. 069-271089 bis 14.00 h
 
 Polizist                                  Die Polizei, Ffm., hatte kurzfristig abgesagt,
 wird vielleicht nachgeholt.
 
 
 Messergebnisse: siehe Presseartikel vom 29.10.15
 NP Seite 15 + FR Seite F 10 + FAZ Seite 35
 aus Not-Schwimmversuch am 28.10.15 im SILO-Bad Ffm.-Höchst
 
 
 
 Fall 1:
 Wenn ein 50-jähriges Feuerwehrmann – 135 kg trocken + 15 kg Wasser = 150 kg schwer –
 in voller Montur + Sauerstoffflasche u. Atemschutzausrüstung in`s Wasser stürzt
 - kaltes Schwimmbecken 12° C -:
 
 Kann er sich etwa 100 Sek. im Wasser über Wasser halten und dabei 30 m = 0,3 m/Sek. zurücklegen auf dem Rücken schwimmend.
 
 Fall 2:
 Wenn ein 50-jähriger Motorradfahrer in voller Montur in 12° C kaltes Wasser stürzt …….
 und dabei wird er 10 kg schwerer von 75 kg auf 85 kg:
 Kann er etwa auf dem Rücken schwimmend 200 Sek. rückwärts schwimmen und dabei
 0,4 m/Sek., also 80 m, zurücklegen.
 
 Fall 3:
 Wenn ein 17-jähriger Eishockeyspieler in voller Montur in 12° C kaltes Wasser einbricht ….
 dabei wird er auch 10 kg schwerer (v. 83 kg auf 93 kg):
 Kann er, auf dem Rücken schwimmend, ebenfalls 200 Sek. schwimmen und dabei 0,4 m/Sek., als 0,80 m zurücklegen.
 
 Durchgeführte Notschwimmversuche
 am 28. Okt. 2015 im SILO – Freibad in Ffm.-Höchst/Liederbach
 
 
 
 Wir bedanken uns für die kostenlose Unterstützung bei
 
 - Stadt Frankfurt/M.      OB H. Feldmann
 Stadtrat, Herrn Frank
 
 - Presse u. InfoAmt       Frau Brechel
 
 - Städt. Bäderbetriebe   Herrn Müller, Herrn Nauheimer, Frau Schrank
 
 - bei der örtl. DLRG      Rettungsschwimmer
 
 - beim örtl. ASB            Rettungssanitäter
 
 - bei der Presse               HR-Hessen.de, RTL, F.A.Z.,
 F-Rundschau, F-Neue Presse,
 Danke für die schönen Berichte.
 
 - Angler e.V. Nied         Herr Diehl, Herr Malorny
 
 - und den Mitarbeitern   von Frau Schrank vor Ort – SILO-Bad
 
 und nicht zuletzt bei den 4 mutigen Männern „als Unfallopfer“
 Herrn Kinast, Herrn Zöller, Herrn Listmann, Herrn Kärkässiehe Gruppenfoto –
 Alle Mitwirkenden/ehrenamtlichen Helfer haben am 28.10.15 einen stattlichen Beitrag zurErhaltung der Volksgesundheitgeleistet.
 
 gez. Arthur Möller, 1. Vors. des VvVs
 
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